Samstag, 24. Dezember 2011

SPD im Umbruch: Wir sind dabei

Die "alte Tante" SPD hat in ihrer langen Geschichte viele Veränderungen durchgemacht. Von der radikalen Arbeiterpartei des Kaiserreichs zur (einzig) staatstragenden Kraft der Weimarer Republik. Von der Verfolgung im Dritten Reich über die harten Oppositionssitze der neuen Bundesrepublik  bis zur Regierungsverantwortung unter Brandt und Schmidt. Durch die Stagnation der "geistig moralischen Wende" unter Kohl wieder zur Regierungsverantwortung unter Gerd Schröder. Und immer wieder wurde sie gerade in den Jahren der Regierungsverantwortung von auseinanderstrebenden Kräften innerhalb der Partei beinahe auseinandergerissen. Die jeweils in der Regierungsverantwortung stehenden Sozialdemokraten mußten Entwicklungen lösen und bewältigen, die sie von den jeweiligen Vorgängern übernommen hatten. Meist waren die damit verbundenen Maßnahmen umstritten und für viele schmerzlich und führten in der Folge dazu, dass Wahlen verloren gingen und die Regeirenden den Rückhalt der verschiedenen Flügel der Partei verloren.

Wo steht die SPD heute? Die Neuorientierung nach dem Austritt aus der Merkel-Regierung ist in vollem Gange. Die SPD ist keine Arbeiterpartei mehr: Den Arbeiter aus Bebels Zeiten gibt es in der sozialen Marktwirtschaft nicht mehr. Die Gewerkschaften verlieren an Durchschlagskraft und Mitgliedern. Ihre Vertreter in Gremien und Ortsvereinen üben Einfluss aus ohne auf eine echte Basis bauen zu können.
Die Kernkompetenz der SPD ist die soziale Gerechtigkeit: Nur leider besetzen dieses Feld mittlerweile auch alle anderen demokratischen Parteien in Deutschland. Der Erfolg dieser Idee der Sozialdemokratie hat die Partei überholt: Es herrscht parteiübergreifend breite Übereinkunft über dieses hohe Ziel. Nur über den richtigen Weg wird noch gestritten (und das Ziel selbst ist weiterhin in großer Ferne).

Die sich immer stärker globalisierende Welt verändert unsere Gesellschaft stärker und schneller als das in der Vergangenheit passiert ist. Viele sprechen von Veränderungen, die stärker als die Industrialisierung wirken könnten. Wie stark sie auch immer sein mögen sei einmal dahingestellt: Die reale Veränderung, die sich entwickelnde Digitale Gesellschaft,  braucht auch ein Abbild in der Partei. 

Ich bin Teil der Web 1.0 Generation: Mit BTX und klassischem Internet war ich schon am Anfang mit dabei. Als dann das soziale Web 2.0 mit großen Schritten links an mir vorbei rollte konnte ich damit anfangs nicht sehr viel anfangen. Die Chancen und Möglichkeiten des "Mitmach-Webs" erschlossen sich mir erst nach und nach. Ich kann verstehen, warum Menschen selbst meiner Generation dem Internet noch kritisch gegenüber stehen.
Trotzdem müssen jetzt Strategien entwickelt werden, wie die bahnbrechenden Möglichkeiten und Chancen durch die neuen Technologien in die richtigen Bahnen zu lenken sind: sozialdemokratisch in sozialer Gerechtigkeit. 

Hier im Blog wird es in Zukunft eher grundsätzliche Texte und Meinungen geben. Auf der Facebook Seite, bei Google+  und bei Twitter werden wir, den jeweiligen Diensten angepasst, sowohl auf die Blogartikel als auch auf externe Beiträge verweisen.
Dabei ist eines klar: Als Blog eines Ortsvereins sollte man den Blick nicht nur in die weite (digitale) Welt schweifen lassen sondern sich um die Auswirkungen auf die Gegebenheiten vor Ort kümmern.
Jürgen Schnetlage

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